
Explosion in Kabul Autobombe tötet mindestens acht Menschen
Stand: 20.12.2020 10:57 Uhr
Bei der Explosion einer Autobombe in der afghanischen Hauptstadt wurden mindestens acht Menschen getötet. Das Innenministerium geht von einem terroristischen Anschlag aus. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.
Bei einem mutmaßlichen Bombenschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens acht Menschen ums Leben gekommen, 15 weitere wurden verletzt. Ein Ministeriumssprecher sprach von einem terroristischen Angriff.
Der Anschlag sei verübt worden, als der Konvoi eines Parlamentsabgeordneten eine Kreuzung im Stadtteil Choschal Chan passiert habe. Der Abgeordnete wurde verletzt. Laut dem Ministeriumssprecher kann die Zahl der Opfer noch steigen. Unter den Toten und Verletzten seien auch Frauen, Kinder und Ältere.
Durch die Explosion gerieten in der Nähe befindliche zivile Fahrzeuge in Brand, Gebäude und Geschäfte wurden beschädigt. Die Hintergründe waren zunächst unklar.
Innenministerium: 500 tote Zivilisten in drei Monaten
Das Innenministerium hatte erst am Samstag die militant-islamistischen Taliban für den Tod von annähernd 500 Zivilisten in den vergangenen drei Monaten verantwortlich gemacht. Insgesamt hätten die Milizen seit Mitte September 35 Selbstmordanschläge verübt und mehr als 500 Bomben gezündet. Die Taliban wiesen den Bericht als "Propaganda" zurück.
Im Golfstaat Katar laufen seit dem 12. September Friedensverhandlungen zwischen afghanischer Regierung und Taliban. Nach dreiwöchiger Pause sollen die Gespräche am 5. Januar wieder aufgenommen werden. Zuletzt hatten beide Seiten Fortschritte gemeldet. Eine Waffenruhe lehnen die Taliban allerdings ab.
US-Abkommen mit Taliban
Ende Februar hatten die Taliban ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan vorsieht.
Die Friedensverhandlungen sind das wichtigste Zugeständnis, das die USA den Taliban abringen konnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Islamisten, Verbindungen zu anderen Terroristen zu beenden.
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