
Suche nach Überlebendem erfolglos Das "Wunder von Beirut" bleibt aus
Stand: 06.09.2020 11:07 Uhr
Die Menschen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hofften vergeblich: Die Rettungskräfte haben in den Trümmern keinen Überlebenden finden können, nachdem am Mittwoch Sensoren Lebenszeichen aufgezeichnet hatten.
Die Rettungskräfte in Beirut haben keine Hoffnung mehr, einen Überlebenden unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses zu finden. Es gebe "aus technischer Sicht" keine Anzeichen für Leben mehr, sagte der Leiter des chilenischen Rettungsteams "Topos", Francisco Lermanda. Rettungskräfte seien durch einen Tunnel in das Gebäude gestiegen. Bei der Untersuchung des letzten Luftlochs sei niemand gefunden worden. Es könne ausgeschlossen werden, dass dort jemand sei.
Am Mittwochabend hatte bei dem Einsatz im Viertel Gemmaiseh ein Spürhund des chilenischen Bergungsteams angeschlagen. Danach hatten Sensoren einen Herzschlag unter den Schuttmassen angezeigt.
Keine Hoffnung mehr auf Überlebende in Beirut
tagesschau24 11:00 Uhr, 06.09.2020
Mehrere Tunnel durch Trümmer gegraben
Seit Donnerstag - fast einen Monat nach der massiven Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt - gruben etwa 50 Einsatzkräfte und Freiwillige mehrere Tunnel durch den Schutt. Die Arbeiten gingen sehr langsam voran, weil damit gerechnet werden musste, dass das Gebäude komplett einstürzt. Darum wurde weitgehend auf schweres Gerät verzichtet. Stattdessen räumten die Rettungskräfte mit Schaufeln und den Händen die Trümmer beiseite.
Das einst dreistöckige Gebäude mit einer Bar im Erdgeschoss liegt nur wenige Hundert Meter von der Explosionsstelle entfernt.
Die Arbeiten gingen aber weiter, um sicherzugehen, dass sich kein Opfer mehr unter den Trümmern befinde, sagte Lermanda. Es könne noch eine Leiche darin liegen, obwohl 95 Prozent des Gebäudes überprüft worden seien.
Noch immer werden sieben Menschen vermisst
Bei der verheerenden Explosion im Hafen Anfang August waren 191 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt worden. Sieben Menschen werden nach offiziellen Angaben vermisst.
Die Explosion von rund 2750 Tonnen ungesichertem Ammoniumnitrat richtete massive Zerstörungen in der Stadt an. Der Hafen und große Teile der umliegenden Wohngebiete liegen in Trümmern. Viele Menschen machen die Regierung und Verwaltung für die Katastrophe verantwortlich.
Video
Aus dem Archiv
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 06.09.2020
- Alle Meldungen vom 06.09.2020 zeigen