
Einen Monat nach Beirut-Explosion Rettungsteam sucht möglichen Überlebenden
Stand: 04.09.2020 10:25 Uhr
Einen Monat nach der Explosionskatastrophe in Beirut haben Rettungskräfte möglicherweise einen Überlebenden geortet. Unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses hätten Suchhunde ein Lebenszeichen ausgemacht.
In der libanesischen Hauptstadt Beirut haben Rettungshelfer möglicherweise einen weiteren Überlebenden der verheerenden Explosionskatastrophe gefunden. Bereits gestern hatte ein chilenisches Rettungsteam und dessen Suchhund ein Lebenszeichen registriert, sagte Michel al-Murr, Einsatzleiter der Beiruter Feuerwehr. Ihm zufolge handelt es sich möglicherweise um eine Person, die atme.
Rettungskräfte suchen nach weiteren Überlebenden in Beirut
tagesschau 15:00 Uhr, 04.09.2020
Das Team habe mit einem Schallortungsgerät Geräusche empfangen, die einen Puls von 18 bis 19 Schlägen pro Minute gehabt hätten. Den Ursprung des pulsierenden Signals konnten die Rettungskräfte aber nicht ausmachen. Ob es sich tatsächlich um einen Menschen handelt, ist daher noch sicher.
Die Sucharbeiten hatten bereits am Donnerstag begonnen, mussten am späten Abend aber ausgesetzt werden, da das einst dreistöckige Haus weiter einzustürzen drohte. Inzwischen wurde der Rettungseinsatz fortgesetzt. Mit Schaufeln und Händen versuchte das Rettungsteam, vorsichtig die Trümmer zu entfernen.
"Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird", sagte Francisco Lermanda vom chilenischen Rettungsteam "Topos" dem Fernsehsender CNN Español. Die Platten seien sehr dick, der Zement sehr hart und man könne keine Maschinen dorthin bringen. "Wir dürfen nichts tun, was das Leben der möglichen Person in Gefahr bringen kann. Deshalb handelt es sich um eine sehr langsame, technische Arbeit", so Lermanda.
Bei der Explosionskatastrophe am 4. August waren mindestens 190 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 6000 verletzt worden. Der Hafen und große Teile der umliegenden Wohngebiete wurden massiv zerstört. Bis zuletzt wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums noch sieben Menschen vermisst.
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