
Kanada und Großbritannien Sanktionen gegen Lukaschenko verhängt
Stand: 29.09.2020 17:09 Uhr
Nicht die EU, sondern Kanada und Großbritannien sind die Vorreiter: Einreiseverbot und Vermögenssperren verhängten die beiden Länder gegen den belarusischen Präsidenten Lukaschenko und weitere Regierungsvertreter.
Großbritannien und Kanada haben Sanktionen gegen den belarusischen Machthaber Alexander Lukaschenko sowie dessen Sohn und sechs weitere Vertreter der Regierung verhängt. Für sie gelte ein Einreiseverbot, zudem werde das Vermögen der Betroffenen eingefroren, teilte der britische Außenminister Dominic Raab mit.
"Das Zeitfenster schließt sich, um zu beeinflussen, was in Belarus passiert", sagte Raab der Nachrichtenagentur Reuters bei einem Besuch in Seoul und betonte:
"Wir glauben, dass jetzt die Zeit zum Handeln ist."
Die Menschenrechtsverletzungen und der Wahlbetrug müssten Konsequenzen haben. Dies sei eine "klare Botschaft" an das "gewalttätige und betrügerische Regime" in Belarus, dass beide Länder "die Ergebnisse dieser gefälschten Wahl nicht akzeptieren".
EU-Sanktionen scheitern an Zypern
EU-Sanktionen im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl vom 9. August scheitern bislang am Widerstand Zyperns. Der deutsche Außenamtschef Heiko Maas hatte Strafmaßnahmen - auch gegen Präsident Lukaschenko - ins Gespräch gebracht. Vor allem die osteuropäischen Staaten unterstützen das.
Zahlreiche Staaten erkennen die Wiederwahl von Lukaschenko nicht an. Seit der Abstimmung Anfang August protestieren in Belarus Zehntausende Menschen gegen den langjährigen Machthaber. Die Polizei geht hart gegen die Demonstranten vor, Hunderte Menschen sind festgenommen worden.
Kanada verhängt mit Großbritannien Sanktionen gegen Belarus
Antje Passenheim, ARD New York
29.09.2020 23:56 Uhr
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