
737-Max-Abstürze FAA verteidigt Zulassungsverfahren
Stand: 02.04.2019 07:32 Uhr
Nach zwei 737-Max-Abstürzen steht die US-Flugbehörde FAA in der Kritik. Hat sie sich zu sehr auf die Hersteller verlassen? Die Behörde verteidigte sich. Boeing stellte ein Software-Update vor.
Von Sebastian Schreiber, ARD-Studio Washington
Die US-Luftfahrtbehörde FAA steht in der Kritik, weil sie bei der Zulassung der 737 Max Aufgaben auslagerte - und zwar an Boeing selbst. Die Behörde verteidigte sich nun bei einer Anhörung im US-Senat. Der amtierende FAA-Chef Daniel Elwell sagte, man würde rund 10.000 Mitarbeiter mehr benötigen, um alle Zulassungsaufgaben selbst zu erfüllen. Allerdings stelle die Behörde sicher, die ausgelagerten Schritte streng zu kontrollieren. Der demokratische Senator Richard Blumenthal kritisierte das Vorgehen und forderte umfassende Reformen bei der Zertifizierung von neuen Flugzeugen.
Nach den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien ermittelt das US-Verkehrsministerium, ob Boeing und die FAA bei der Zulassung gängige Standards eingehalten haben. Medienberichten zufolge arbeiteten Boeing und die Aufsichtsbehörde Hand in Hand - bei der Zertifizierung soll Druck auf Behördenmitarbeiter ausgeübt worden sein, die Prüfung so schnell wie möglich abzuschließen.
Software-Update für Max-Serie vorgestellt
Für die Flugzeuge des Typs 737 Max gilt weiter weltweit ein Startverbot. Im Fokus der Debatte über die Sicherheit der Boeing 737 Max-Serie steht das neue Computersystem MCAS - es soll den Steigungswinkel der Maschinen kontrollieren. Ermittlungen zufolge spielte das System bei den Abstürzen eine entscheidende Rolle.
Boeing hat ein Software-Update für die gesamte Flotte vorgestellt, dass die Zuverlässigkeit des Computerprogramms verbessern soll. Das Update muss nun von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Wann das geschehen soll, ist unklar.
Boeing 737 MAX: US-Luftfahrtbehörde verteidigt Zulassungsverfahren
Sebastian Schreiber, ARD Washington
28.03.2019 07:26 Uhr
Audio
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 28.03.2019 und vom 27.03.2019
- Alle Meldungen vom 28.03.2019 zeigen
- Alle Meldungen vom 27.03.2019 zeigen