
Feuer im Amazonasgebiet Das Militär löscht mit
Stand: 24.08.2019 19:13 Uhr
Wieder sind neue Feuer im Amazonas-Regenwald ausgebrochen. Ab sofort sind nun 44.000 Soldaten im Einsatz, die bei den Löscharbeiten helfen. Entwicklungsminister Müller forderte auf dem G7-Gipfel ein Regenwaldschutzprogramm.
Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet setzt die brasilianische Regierung nun Soldaten bei den Löscharbeiten und der Verfolgung von Brandstiftern ein. Der Militäreinsatz begann im Bundesstaat Rondônia, wie Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva mitteilte.
Insgesamt stünden in der Region 44.000 Soldaten zur Verfügung. Bislang haben vier Bundesstaaten die Unterstützung der Streitkräfte angefordert. Präsident Jair Bolsonaro hatte den Einsatz des Militärs zuvor per Dekret erlaubt.
Die Gouverneure der Bundesstaaten im Amazonasgebiet forderten unterdessen mehr Unterstützung von der Regierung in Brasília und baten um ein Dringlichkeitstreffen mit Präsident Bolsonaro. Die Bundesregierung und die Regionen sollten enger zusammenarbeiten, um die Feuer zu löschen und die Brandstifter zu verfolgen, hieß es in einem Brief an den Staatschef.
Neue Feuer
Seit Donnerstag sind mehr als 1600 neue Feuer im Regenwald ausgebrochen. Dies teilte die staatliche brasilianische Weltraumforschungsinstitut INPE mit. Das INPE hatte Anfang der Woche alarmierende Zahlen und Satellitenbilder von den Waldbränden am Amazonas veröffentlicht.
Demnach gab es in Brasilien seit Jahresbeginn bereits mehr als 76.000 Waldbrände - ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hauptgrund ist die Waldrodung. Bolsonaro machte hingegen wiederholt Umweltschutzgruppen für die Waldbrände verantwortlich.
Müller fordert Regenwaldschutzprogramm
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller forderte unterdessen ein Regenwaldschutzprogramm der G7. Der Gipfel in Biarritz müsse die während des G7-Treffens im bayerischen Elmau vor vier Jahren getroffenen Zusagen über 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzprogramme in den hauptsächlich betroffenen Ländern bestätigen, erklärte Müller. So könnten "die fehlenden Mittel jetzt in dringend notwendige internationale Klimaschutzprogramme und ein Rettungsprogramm für die brennenden Regenwälder investiert werden".