
Unglück in Florida Flugzeug rutscht nach Bruchlandung in Fluss
Stand: 04.05.2019 09:49 Uhr
Ein Charterflugzeug ist auf einem US-Militärflughafen in Florida von der Landebahn abgekommen und in einen Fluss gerutscht. Die 143 Menschen an Bord kamen glimpflich davon, schwer verletzt wurde niemand.
In Jacksonville im US-Bundesstaat Florida ist eine Boeing 737 mit 143 Menschen an Bord von der Landebahn abgekommen und im angrenzenden St.-Johns-Fluss gelandet. Alle Passagiere seien sicher aus der Maschine gebracht worden, teilten die Behörden mit.
Das Flugzeug war auf dem Weg vom US-Stützpunkt Guantanamo auf Kuba zum Militärflughafen von Jacksonville. An Bord befanden sich Militärangehörige und deren Familien. Insgesamt seien 136 Passagiere und sieben Crewmitglieder an Bord gewesen, teilte der Militärflughafen mit.
21 Menschen leicht verletzt
Das Sheriffbüro von Jacksonville schrieb bei Twitter, dass 21 Erwachsene in Krankenhäuser gebracht worden seien. Schwer verletzt wurde demnach aber niemand.
Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz, darunter rund 90 Feuerwehrleute. Auch eine Einheit der US-Marines reagierte auf den Vorfall. Nach Angaben von Jacksonvilles Bürgermeister Lenny Curry bemühten sich die Behörden, den Austritt von Treibstoff in den Fluss unter Kontrolle zu halten. Er erklärte auch, dass das Weiße Haus nach dem Vorfall Hilfe angeboten habe.
Flugzeug rutscht von Landebahn und stürzt in angrenzenden Fluss
tagesschau 12:55 Uhr, 04.05.2019
Suche nach der genauen Unfallursache
Eine Passagierin sagte dem TV-Sender CNN, dass das Flugzeug inmitten von Donner und Blitz "wirklich hart" landete. "Wir kamen runter, das Flugzeug prallte buchstäblich auf den Boden. Es war klar, dass der Pilot nicht die volle Kontrolle über das Flugzeug hatte", sagte sie.
Boeing teilte mit, Kenntnis von dem Zwischenfall zu haben und sich derzeit um weitere Informationen zu bemühen. Die Unglücksmaschine gehörte der Charterfluggesellschaft Miami Air International. Einem Bericht des Senders ABC News zufolge hatte das Verteidigungsministerium das Flugzeug gemietet.
Von dem Flughafen in Guantanamo fliegen in der Woche nur wenige Maschinen ab. Oft haben sie Soldaten und Angehörige an Bord, die das Festland besuchen. Der Marinestützpunkt ist vor allem bekannt, weil dort das umstrittene Gefangenenlager angesiedelt ist, das die US-Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001 errichtete, um mutmaßliche Terroristen festzuhalten. Die Marinebasis ist aber noch größer und wesentlich älter.
Erinnerungen an "Wunder vom Hudson"
Die Bilder vom Unfallort erinnerten an einen ähnlichen Vorfall vom Januar 2009: Damals musste nur drei Minuten nach dem Start auf dem New Yorker Flughafen La Guardia ein Airbus A320 der Gesellschaft US Airways auf dem Hudson River notlanden.
Alle 155 Menschen an Bord überlebten den Sturz in die eisigen Fluten. Die meisterhafte Leistung des Piloten wurde als "Wunder vom Hudson" gefeiert - und später verfilmt.
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