
Sarg in Houston aufgebahrt Hunderte nehmen Abschied von Floyd
Stand: 08.06.2020 22:34 Uhr
Heute soll George Floyd in einem Vorort von Houston beigesetzt werden - schon gestern nahmen viele Trauernde an seinem Sarg Abschied. Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Biden traf sich mit Floyds Familie.
Am Tag vor der Beisetzung haben Trauernde im texanischen Houston Abschied von dem gewaltsam getöteten George Floyd genommen. In der Stadt wo Floyd aufgewachsen war, säumten US-Flaggen den Weg zur Kirche Fountain of Praise. Dort war sein goldfarbener Sarg aufgebahrt und den Trauernden sechs Stunden lang zugänglich.
Trauer um George Floyd
tagesthemen 22:15 Uhr, 08.06.2020, Verena Bünten, ARD Washington zzt. Houston
Hunderte Menschen standen vor dem Gotteshaus Schlange. Einer der ersten Trauernden am Sarg war Texas' republikanischer Gouverneur Greg Abbott. Floyd werde die Zukunft der USA verändern, sagte er. Sein Tod werde nicht vergebens sein.
Wegen der Gefahr durch das Coronavirus gelten bei den Trauerfeierlichkeiten strikte Sicherheitsmaßnahmen. So zeigten Fotos, wie bei Besuchern vor der Kirche die Körpertemperatur gemessen wurde. Die Menschen - meistens eine Gesichtsmaske tragend - wurden aufgefordert, Abstand voneinander zu halten.
Heute soll Floyd in Pearland bei Houston beigesetzt werden. Es wird erwartet, dass der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton die Trauerrede halten wird.
Biden trifft sich mit Floyds Familie
Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden traf sich mit Floyds Familie. Benjamin Crump, ein Anwalt der Familie, erklärte: "Sich gegenseitig zuzuhören ist das, was Amerika heilen wird." Genau das habe Biden bei Floyds Familie getan - mehr als eine Stunde lang. Bidens Mitgefühl habe den trauernden Angehörigen "die Welt bedeutet".
Der Ex-Vizepräsident werde aber heute nicht selbst an der Zeremonie teilnehmen. Biden wolle die Beerdigung nicht durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen stören, die bei seiner Anwesenheit nötig wären, berichteten unter anderem die "New York Times" und CNN.
Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihn minutenlang mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt hatte. Sein Tod löste in zahlreichen US-Städten und in anderen Ländern - darunter auch Deutschland - Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Mehrere amerikanische Städte haben in der Folge zum Teil tiefgreifende Reformen angekündigt. Die Demokraten stellten am Montag im Kongress einen Gesetzentwurf gegen Polizeibrutalität vor.
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