
Hongkong Oppositionelle Abgeordnete festgenommen
Stand: 26.08.2020 08:34 Uhr
Chinas kommunistische Führung geht weiter gegen prodemokratische Kräfte in Hongkong vor. Jetzt wurden zwei oppositionelle Abgeordnete festgenommen. Unter ihnen ist der Vorsitzende der Demokratischen Partei.
Zwei führende Oppositionelle sind in Hongkong im Zusammenhang mit prodemokratischen Protesten festgenommen worden.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um den Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Lam Cheuk-ting, sowie den Politiker Ted Hui. Beide wurden von zuhause von der Polizei abgeholt, heiß es von Seiten der Demokratischen Partei.
Teilnahme an "Aufruhr" vorgeworfen
Laut seiner Facebook-Seite wird die Festnahme von Lam mit dem Verdacht auf Verschwörung zur Zerstörung von Eigentum außerhalb einer Polizeistation bei Protesten am 6. Juli vergangenen Jahres begründet.
Außerdem werde ihm Behinderung der Justiz sowie Teilnahme am "Aufruhr" am 21. Juli 2019 an der U-Bahnstation Yuen Long vorgeworfen.
Demonstranten von Schlägern attackiert
Der Vorwurf gegen den Abgeordneten Hui geht laut Medienberichten ebenfalls auf die Zwischenfälle an der U-Bahnstation zurück.
Dabei waren allerdings prodemokratische Kräfte und selbst unbeteiligte Passanten von rund 100 weiß gekleideten Schlägern mit Eisenstangen attackiert worden. Hui machte an der U-Bahnstation gerade eine Live-Übertragung und erlitt Verletzungen, die mit 18 Stichen genäht werden mussten.
Aktivisten werfen der Polizei vor, nicht ausreichend gegen die Schläger vorgegangen zu sein, von denen einige Verbindungen zur organisierten Kriminalität hatten.
Hartes Durchgreifen Pekings
Bisher unbestätigt sind Berichte über weitere Festnahmen in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Die chinesische Führung greift in der ehemaligen britischen Kronkolonie zunehmend mit harten Maßnahmen gegen Oppositionelle durch.
Wegen ihrer Rolle in den anhaltenden Protesten im vergangenen Jahr waren bereits zuvor mehrere führende Figuren der Demokratiebewegung angeklagt und festgenommen worden.
Meist geschah dies auch unter Hinweis auf das umstrittene Staatssicherheitsgesetz, das Ende Juni in Hongkong erlassen worden war.
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