
Nahost-Konflikt Tote und Verletzte durch Israels Luftangriffe
Stand: 14.11.2019 05:39 Uhr
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind mehrere Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Zivilisten. In der Nacht einigten sich beide Seiten nun auf eine Waffenruhe, nachdem die UN vermittelt hatten.
Nach der jüngsten Gewalteskalation haben sich Israel und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad nach Angaben aus Verhandlungskreisen auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Feuerpause im Gazastreifen sei um 04.30 Uhr (MEZ) in Kraft getreten, sagte ein Gesandter der ägyptischen Regierung, die zwischen den Konfliktparteien vermittelt hatte. Ein Vertreter des Islamischen Dschihad bestätigte die Einigung.
Zuvor hatten israelische Kampfflugzeuge ihre Angriffe auf die militante Palästinenserorganisation intensiviert, und auch die Extremisten beschossen Israel mit Dutzenden Raketen. Bis zum Abend wurden laut Armee 360 Raketen auf Israel abgefeuert.
Nach palästinensischen Angaben kamen in der Nacht weitere fünf Menschen im Gazastreifen ums Leben. Die Zahl der Toten durch die israelischen Luftangriffe erhöhte sich damit auf 32 Palästinenser. Darunter sollen mindestens 16 militante Extremisten sein. Mindestens fünf Zivilisten, darunter eine Frau und Jungen im Alter von 17, 16 und 7 Jahren, seien ebenfalls unter den Toten. Die Identität der übrigen Opfer war zunächst nicht bekannt. Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens berichtete von Dutzenden verletzten Palästinensern.
UN versucht Waffenstillstand auszuhandeln
Der UN-Beauftragte für den Nahen Osten, Nikolaj Mladenow, war nach Kairo gereist, um mit ägyptischen Vermittlern auf einen Waffenstillstand hinzuarbeiten. Mladenow sagte: "Ich bin sehr besorgt über die anhaltende und ernste Eskalation zwischen dem palästinensischen Islamischen Dschihad und Israel." Er sagte: "Die UN arbeiten daran, die Lage dringend zu deeskalieren."
Die Gewalt war am Dienstag ausgebrochen, nachdem Israel einen Befehlshaber des Islamischen Dschihads, Bahaa Abu al-Atta, und dessen Frau bei einem gezielten Luftangriff getötet hatte. Al-Atta soll Drahtzieher der jüngsten Raketenangriffe auf Israel gewesen sein. Kurz danach wurde das Haus eines weiteren Befehlshabers der Gruppe in Damaskus mit Raketen beschossen, wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete. Es habe zwar Tote gegeben, der Kommandeur habe aber überlebt. In Israel schlugen bis Tel Aviv Geschosse ein. Drei Personen wurden durch Splitter verletzt, wie Gesundheitsbedienstete berichteten. Große Teile des öffentlichen Lebens kamen zum Stillstand.
Angeblich Waffenruhe zwischen Israel und militanten Palästinensern
Benjamin Hammer, ARD Tel Aviv
14.11.2019 06:59 Uhr
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