
Waldbrände in Kalifornien Die Flammen wüten weiter
Stand: 21.08.2020 09:45 Uhr
Mindestens vier Menschen sind bei den Waldbränden in Kalifornien ums Leben gekommen, Tausende Menschen haben ihre Häuser verlassen. Zahllose Feuerwehrleute sind im Einsatz - eine Entspannung ist noch nicht in Sicht.
In Kalifornien kämpfen mehr als 10.000 Feuerwehrleute gegen zwei Dutzend Großbrände. Mindesten vier Menschen kamen dabei bisher ums Leben. Im Bezirk Solano kam ein Einwohner ums Leben, wie Sheriff Thomas Ferrara mitteilte. In Napa County gab es seit Beginn der Brände drei weitere Tote.
Brände durch Blitzeinschläge ausgelöst
Die Brände waren durch eine beispiellose Serie von Blitzeinschlägen ausgelöst worden. Binnen weniger Tage wurden fast 11.000 Blitze gezählt, die mehr als zwei Dutzend große Brände entzündeten, vor allem im Norden des US-Staates. Die Flammen fanden in extrem trockenem Wald- und Buschland schnell Nahrung.
Die Flammen des Großbrandes - der sogenannte LNU Lightning Complex - erreichten demnach bisher eine Fläche von 215.000 Acres (870 Quadratkilometer).
Fast 500 Gebäude wurden in den drei betroffenen Bezirken Napa County, Lake County und Sonoma County zerstört, 30.000 weitere Häuser waren durch das sich schnell ausbreitende Großfeuer bedroht.
Tausende haben ihre Häuser verlassen
Die Flammen haben bereits Zehntausende Menschen aus ihren Häusern getrieben. In vielen Ortschaften sitzen die Bewohner für den Fall einer schnellen Evakuierung auf gepackten Koffern. Extreme Hitze hatte die Situation in den letzten Tagen verschärft.
Die ungewöhnlich große Zahl gleichzeitig lodernder Großbrände habe die Feuerwehr an die Grenze der Leistungsfähigkeit gebracht, erklärten die Einsatzleitungen. Manche Feuerwehrleute seien 72 Stunden am Stück im Einsatz - statt der üblichen 24 Stunden.
Waldbrände in Kalifornien fordern mindestens vier Todesopfer
tagesschau24 11:00 Uhr, 21.08.2020
Kalifornien bittet um Verstärkung
Kalifornien habe andere US-Staaten um 375 Einsatzfahrzeuge und Mannschaften gebeten, sagte der Vizedirektor der Brandschutzbehörde, Daniel Berlant. "Das wird unseren Feuerwehrleuten, die seit dem Wochenende an der Front waren, die Chance auf etwas Ruhe verschaffen", sagte er.
Gouverneur Gavin Newsom führte die Brände auch auf den Klimawandel zurück. Er besuchte ein Evakuierungszentrum und sagte: "Falls Sie den Klimawandel bestreiten, kommen Sie nach Kalifornien."
Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, wird jedes Jahr von Waldbränden heimgesucht. Gewöhnlich treten die schwersten Brände erst am Ende des Sommers auf. Besonders schlimm traf es im November 2018 den Ort Paradise in Nordkalifornien, wo heftige Winde das sogenannte "Camp"-Fire schnell ausbreiteten. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.
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