
Leihmutterschaft in der Ukraine Ausländer dürfen Babys abholen
Stand: 10.06.2020 20:47 Uhr
In der Ukraine ist kommerzielle Leihmutterschaft erlaubt. Doch aufgrund der Corona-Krise konnten mehr als 100 Neugeborene wochenlang nicht abgeholt werden. Nun dürfen die künftigen Eltern wieder einreisen.
Eltern aus dem Ausland dürfen nach einer wochenlangen Wartezeit wegen der Corona-Pandemie wieder in die Ukraine reisen, um ihre dort von Leihmüttern ausgetragenen Babys abzuholen.
31 Paare seien bereits vor Ort und hätten ihre Neugeborenen getroffen, sagte die ukrainische Ombudsfrau für Menschenrechte, Ljudmila Denisowa. Unter anderem hätten Eltern aus Spanien ihre vor fünf Wochen geborene Tochter in die Arme schließen können. "Es ist ein besonderer Tag", schrieb Denisowa auf Facebook.
Eltern aus aller Welt
Insgesamt warten derzeit 128 von Leihmüttern ausgetragene Babys in der Ukraine auf ihre Eltern. Sie stammen aus Deutschland, China, USA, Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Bulgarien, Rumänien, Mexiko und Portugal. Die meisten von ihnen hätten bereits eine Einreisebewilligung erhalten und würden in den nächsten Wochen erwartet, so Deniswowa.
Die Angelegenheit erlangte Aufmerksamkeit, nachdem Biotexcom, die größte Leihmutter-Firma in der Ukraine, ein Video veröffentlicht hatte, in dem Dutzende Säuglinge in Babykörben in engen Reihen aufgereiht waren. Sie befanden sich in zwei großen Räumen eines Hotels, in dem die Klinik ihre Kunden unterbringt. Das Video sollte den abwesenden Eltern zeigen, dass ihre Kleinen gut versorgt würden.
Kommerzielle Leihmutterschaft ist in den meisten europäischen Ländern verboten. In der Ukraine, einem der ärmsten europäischen Länder, ist sie hingegen erlaubt. Wegen der wirtschaftlichen Probleme im Land werden viele Ukrainerinnen Leihmütter.
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