
Sorge vor Wettrüsten Maas lädt zu Atomgesprächen
Stand: 25.02.2020 02:38 Uhr
Weltweit wächst die Sorge vor einem atomaren Wettrüsten. Auch deshalb empfängt Außenminister Maas heute die Minister der Stockholm-Initiative aus Schweden, Jordanien, Finnland und Südkorea, um Abrüstungspläne zu besprechen.
Von Kai Küstner, ARD-Hauptstadtstudio
Es fällt schwer, das zu leugnen: Die Welt rüstet derzeit eher nuklear auf als ab. Allen Versuchen der Bundesregierung zum Trotz, die über 190 Mitgliedsstaaten des sogenannten "Atomwaffensperrvertrags" regelmäßig an ihre Verpflichtungen zu erinnern. In dem vor 50 Jahren in Kraft getretenen Abkommen bekennen sich diejenigen Staaten, die keine Nuklearwaffen besitzen, solche nicht zu erwerben. Und diejenigen, die bereits über Atomwaffen verfügen, ihre Arsenale abzubauen.
Darum wird es bei dem Treffen auf Einladung der Deutschen gehen. Doch beide Säulen der Vereinbarung drohen zu bröckeln: Das Atomabkommen mit dem Iran, in dem dieser sich zu einem Verzicht auf Nuklearwaffen verpflichtet, hängt am seidenen Faden. Und im vergangenen Jahr platzte auch der zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem damaligen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow Ende der 80er geschlossene, sogenannte INF-Vertrag - in dessen Folge beide Seiten atomare Mittelstreckenraketen verschrotteten.
Fokus auf Rettung des letzten bestehendes Vertrages
Nun aber, da diese Vereinbarung tot ist, wächst die Angst vor einem neuen nuklearen Wettrüsten in Europa. Beides, der Iran und der INF-Vertrag, dürften heute zur Sprache kommen. Vor allem aber dürfte man versuchen, die Trump-Regierung und Russland wenigstens zur Rettung des einzigen noch bestehenden Vertrags zwischen beiden Seiten über den Abbau strategischer Atomwaffen zu bewegen. "New START" heißt der und läuft im kommenden Jahr aus - falls er nicht verlängert wird.
Atomare Abrüstung - Gespräche in Berlin
Kai Küstner, ARD Berlin
24.02.2020 22:34 Uhr
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