
Drama in den Niederlanden Immer mehr Details zu isolierter Familie
Stand: 17.10.2019 13:17 Uhr
Der verhaftete Österreicher und die niederländische Familie, die er jahrelang in einem "Keller" eingesperrt haben soll, kannten sich offenbar schon länger. Auch soll es weitere Kinder geben.
Von Ralf Lachmann, ARD-Studio Kleve
Im Fall der isoliert lebenden Familie in den Niederlanden sind noch mehr Details ans Licht gekommen: Der verhaftete Österreicher war der niederländischen Familie, die er in einem "Keller" auf einem Bauernhof in Ruinerwold gefangen gehalten haben soll, schon lange vor der Tat bekannt. Zuvor waren sie und Josef B. in einem anderen Ort, rund 30 Kilometer vom Bauernhof entfernt, Nachbarn.
Der Österreicher hatte anfangs mit dem Vater der Kinder außerdem als Tischler zusammengearbeitet. Wie niederländische Medien berichten, war der Vater nach dem Tod der Mutter vor mehr als neun Jahren überfordert. B. soll die Rolle als Ersatzvater übernommen haben. Zudem war er für die Familie wohl ein Guru und soll Weltuntergangs- und Verschwörungstheorien gepredigt haben.
Ermittlungen zu isolierter Familie auf Bauernhof in den Niederlanden
nachtmagazin 00:00 Uhr, 17.10.2019, Gudrun Engel, ARD Brüssel
Weitere Durchsuchungen
Die niederländische Polizei durchsucht weiter den Bauernhof und zwei Ladenlokale, die der Österreicher ebenfalls angemietet hat. Ob er in Haft bleibt oder nicht, entscheidet die Staatsanwaltschaft heute. Sie wirft ihm Freiheitsberaubung und Gesundheitsgefährdung vor.
Wie eine frühere Nachbarin dem niederländischen Fernsehen erzählen, gehören zur Großfamilie noch drei weitere längst erwachsene Kinder. Sie leben aber woanders.
Neue Entwicklung im Fall der niederländischen Kellerfamilie
Ralf Lachmann, ARD Den Haag
17.10.2019 13:07 Uhr