
Unglück nahe Oslo Verletzte nach Erdrutsch in Norwegen
Stand: 30.12.2020 22:45 Uhr
Im Süden Norwegens hat ein Erdrutsch am frühen Morgen mehrere Häuser weggerissen. Zehn Menschen wurden verletzt, elf werden noch vermisst. Helfer brachten Hunderte Anwohner in Sicherheit.
Bei einem Erdrutsch im Süden Norwegens sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Mehr als 700 Anwohner wurden mittlerweile in Sicherheit gebracht. Elf Menschen, darunter mehrere Kinder, werden nach Polizeiangaben vermisst. Es ist aber unklar, ob sie sich im Unglücksgebiet aufgehalten haben oder nicht.
Ganze Häuser weggerissen
Der Erdrutsch ereignete sich gegen 4 Uhr morgens nahe des Zentrums der Kleinstadt Ask in der Kommune Gjedrum, etwa 25 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Oslo. Mehrere Häuser seien von den Erdmassen weggerissen worden, teilte die Polizei mit. Einsatzleiter Roger Pettersen sagte dem Rundfunksender NRK, Bewohner hätten den Notruf gewählt und geschildert, dass sich ihr ganzes Haus bewege. Die Lage sei "ernst". Um die Mittagszeit erklärten die Einsatzkräfte, dass die Gefahr bestehe, dass weitere Häuser wegrutschten.
Der Erdrutsch dehnte sich auf einer Länge von 700 Metern und einer Breite von 300 Metern aus. Die genaue Ursache des Abgangs war zunächst nicht klar. Er könne mit der örtlichen Bodenart zusammenhängen, hieß es. Dabei handelt es sich um Quickton, eine wasserreiche Struktur, die instabil ist. In der Gegend um Ask gibt es Hügel, aber keine hohen Berge. In jüngster Zeit hatte es dort viel geregnet.
Regierungschefin äußert Mitgefühl
"Das ist einer der größten Erdrutsche der vergangenen Jahre", sagte Torild Hofshagen von der norwegischen Behörde für Wasser und Energie. Seiner Einschätzung nach könnte die Ursache natürlicher Art oder im Bergbau begründet sein.
Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg sprach den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. "Es schmerzt zu sehen, wie die Kräfte der Natur Gjerdrum verwüstet haben", sagte die Regierungschefin.
Verletzte nach Erdrutsch in Norwegen
30.12.2020 13:59 Uhr
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