
Erdrutsch in Norwegen Weitere Todesopfer gefunden
Stand: 03.01.2021 20:53 Uhr
Vier Tage nach dem schweren Erdrutsch in Norwegen sind weitere Leichen gefunden worden. Damit steigt die Zahl der bestätigten Todesopfer auf sieben. Noch immer werden Menschen unter den Trümmern vermutet.
Der Erdrutsch ereignete sich am frühen Mittwochmorgen in Ask, nordöstlich der norwegischen Hauptstadt Oslo. Neun Häuser stürzten dabei ein. Mehrere Menschen werden seitdem vermisst. Seit vier Tagen suchen Rettungskräfte nach Überlebenden. Bisher konnten aber nur Leichen geborgen werden. Offiziell wurden inzwischen sieben Todesopfer bestätigt.
Suche mit Drohnen und Spürhunden
Zu Alter und Geschlecht der Opfer machte die Polizei keine Angaben. Nur von dem ersten entdeckten Toten ist die Identität bekannt. Es handelt sich um einen 31-jährigen Mann. Vor den sieben Funden hatten zehn Menschen als vermisst gegolten. Unter ihnen waren Männer, Frauen und zwei Mädchen im Alter von zwei und 13 Jahren.
"Wir haben noch Hoffnung, Überlebende zu finden", sagte Einsatzleiter Roy Alkvist am Samstag. Bei der Suche werden Drohnen, Spürhunde und Wärmebildkameras eingesetzt.
Nach Erdrutsch nahe Oslo bereits sieben Todesopfer entdeckt
tagesschau 00:00 Uhr, 04.01.2021
1000 Menschen in Sicherheit gebracht
Etwa 1000 Bewohner der betroffenen Ortschaft wurden nach dem Erdrutsch in Sicherheit gebracht. Mindestens zehn Menschen erlitten Verletzungen. Einige Häuser wurden um 400 Meter verschoben. Die zuständige Behörde gab an, ein Gebiet von insgesamt 280.000 Quadratmetern sei ins Rutschen geraten.
Das Erdreich in dem Gebiet besteht aus einem speziellen Lehm, der in Norwegen und Schweden verbreitet ist und sich schnell verflüssigen kann.
Königsfamilie besucht Gjerdrum
Das Schicksal der Menschen im Katastrophengebiet rund 40 Kilometer nordöstlich von Oslo hatte die Norweger über den Jahreswechsel begleitet.
Auch die norwegische Königsfamilie zeigte ihre Anteilnahme. König Harald V., Königin Sonja und Kronprinz Haakon reisten am Sonntag in die Kommune Gjerdrum, um sich mit Vertretern der Gemeinde, Einsatzkräften und Betroffenen zu treffen. In der Kirche der Kommune zündeten sie in Gedenken an die Opfer zudem Kerzen an. "Das ist völlig schrecklich", sagte Harald im Anschluss über das Unglück. "Es ist sehr schwer, das in Worte zu fassen."
Erdrutsch in Norwegen: Suche nach Vermissten geht weiter
Sofie Donges, ARD Stockholm
03.01.2021 22:57 Uhr
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