
Spanien Drei Tote durch schwere Unwetter
Stand: 13.09.2019 12:48 Uhr
Bei den heftigen Regenfällen im Südosten Spaniens ist ein weiterer Mensch ums Leben gekommen. Ein Mann ertrank nach Behördenangaben in seinem Auto. Damit steigt die Zahl der Todesopfer auf drei.
Von Marc Dugge, ARD-Studio Madrid
Heftige Unwetter haben weiter den Südosten Spaniens im Griff. Besonders betroffen sind die Regionen Murcia, Alicante und Valencia. Dort gilt weiterhin die höchste Regen-Warnstufe. Teils mehr als 400 Liter Regen pro Quadratmeter fielen in 48 Stunden.
Viele Flüsse sind über die Ufer getreten, ganze Landstriche überflutet. In einer Kleinstadt bei Alicante saß ein Mann in einem Tunnel fest, bis Rettungskräfte ihn bergen konnten: "Der Mann hat sich an einem Verkehrsschild festgehalten. Wir haben ihn angesprochen, er hat nicht reagiert. Dann sind wir zu ihm herüber und haben ihn geholt."
Schwere Überschwemmungen und Zerstörungen nach Unwettern in Spanien
tagesschau 16:00 Uhr, 13.09.2019, Stefan Schaaf, ARD Madrid
Ein Toter in Almería
Für einen anderen Mann kam jede Hilfe zu spät. Er war am frühen Morgen in Almería mit hoher Geschwindigkeit in eine Unterführung gefahren, die völlig überflutet war. Die Polizei war gerade dabei, die Unterführung abzusperren - konnte den Mann aber nicht aufhalten.
Vier Stunden lang waren die Rettungskräfte im Einsatz, konnten ihn aber nur noch tot bergen. Der Mann ist das dritte Todesopfer durch die Regenfälle. Schon gestern waren zwei Menschen ums Leben gekommen, als ihr Wagen auf einer Straße von Wassermassen mitgerissen wurde.
"84 Straßen sind gesperrt", so die Sprecherin der spanischen Verkehrsbehörde am Morgen, darunter auch die Autobahn AP7. Hier waren Hilfskräfte damit beschäftigt, Menschen zu befreien, die in einem Tunnel von den Wassermassen eingeschlossen waren. Sie hatten sich auf die Dächer ihrer Autos geflüchtet.
Eingeschränkter Zugverkehr
Der Zugverkehr in der Gegend ist eingeschränkt, die Flughäfen Murcia und Almería sind gesperrt. Flüge müssen nach Alicante ausweichen - aber auch dort kommt es wegen des Regens zu großen Problemen.
"Die Leute können ihre Mietwagen nicht abholen und die Taxis haben Anweisung, nicht zu fahren, da es nicht sicher sei. Die wenigen Taxis, die kommen, verlangen viel Geld. Hier stehen vielleicht ein paar Hundert Leute in der Schlange", sagt Tourist John Eikram aus Norwegen.
Und es kommen weiter neue Flüge an. Auch den ganzen Tag über dürfte es heftig weiter regnen. Von einer Entwarnung kann noch keine Rede sein.
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