
Autoindustrie und Corona China fördert E-Autos aus eigener Produktion
Stand: 05.05.2020 08:06 Uhr
Während auf dem deutschen Autogipfel über mögliche Kaufprämien beraten wird, hat China Förderungen längst beschlossen: Der größte Automarkt der Welt legt den Fokus auf E-Antriebe und Autos aus dem eigenen Land.
Von Steffen Wurzel, ARD-Studio Shanghai
Im Ursprungsland des Coronavirus hat die Autoindustrie die Krise einigermaßen gut überstanden. Die neuesten Zahlen des chinesischen Automobilverbands zeigen, dass im April in der Volksrepublik fast so viele Autos verkauft wurden wie im Jahr zuvor.
Trotzdem fördert die Staatsführung den Kauf von Autos mit zusätzlichem Steuergeld: So wurden bestimmte Subventionen und Steuererleichterungen für E-Autos verlängert.
E-Autos im Fokus der Förderungen
"Unter dem Strich profitieren vor allem die Käufer von E-Autos," sagt Zhong Shi, unabhängiger Auto-Analyst aus Peking. "Eigentlich hätten die Förderungen für E-Autos schon dieses Jahr auslaufen sollen. Dass sie nun zwei weitere Jahre bestehen bleiben, ist immerhin etwas und wird das Kaufverhalten der Verbraucher beeinflussen."
Gefördert werden nur E-Autos, die umgerechnet maximal rund 39.000 Euro kosten und nur solche, die in China produziert werden.
Mehr Ladesäulen und spätere Verschärfung der Abgasnormen
Deutlich mehr Geld als geplant gibt der chinesische Staat außerdem für zusätzliche Ladesäulen aus. Darüber hinaus haben auch mindestens zwölf chinesische Städte neue Subventionen für E-Autos auf den Weg gebracht, unter anderem die Elf-Millionen-Metropole Guangzhou im Süden des Landes.
Um der Wirtschaft nach der Coronavirus-Krise zu helfen, fördert die chinesische Führung aber nicht nur den Absatz von E-Autos: Eigentlich hätten am 1. Juli bestimmte Abgasnormen für leichte Lastwagen verschärft werden sollen. Das wird nun um ein Jahr verschoben und hilft in diesem Segment also dem klassischen Verbrennermotor.
Eine weitere Fördermaßnahme betrifft die Mehrwertsteuer auf Gebrauchtwagen - die hat der chinesische Staat deutlich gesenkt. Auch das dürfte indirekt den Absatz von Neuwagen beflügeln, weil Autobesitzer ihren bisherigen Wagen so leichter loswerden und schneller ein neues Auto kaufen können.
China: Staatshilfen vor allem für E-Autos - aber nicht nur
Steffen Wurzel, ARD Shanghai
05.05.2020 07:51 Uhr
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