
NATO-Generalsekretär Stoltenberg warnt vor Chinas Aufstieg
Stand: 13.06.2020 04:22 Uhr
Die NATO-Verbündeten müssen sich nach Ansicht von Generalsekretär Stoltenberg gemeinsam auf mögliche Bedrohungen durch China vorbereiten. Der Aufstieg des Landes bedeute einen "fundamentalen Wandel in der weltweiten Machtbalance".
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat das Verteidigungsbündnis aufgefordert, sich stärker gegen Bedrohungen durch China zu wappnen. Das Land investiere stark in Nuklearwaffen und Langstreckenraketen, die Europa erreichen könnten, sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag".
"Klar ist: China kommt immer näher vor die Haustür Europas", so Stoltenberg. Die Volksrepublik sei präsent in der Arktis, in Afrika und im Mittelmeer und investiere massiv in kritische Infrastruktur in Europa. Im Cyberraum sei China eine "feste Größe". Auf diese Entwicklung müsse die NATO antworten, "weil sie einen fundamentalen Wandel in der weltweiten Machtbalance darstellt".
Spannungen im Südchinesischen Meer
Zwar sei kein NATO-Mitgliedsland "unmittelbar" von China bedroht, sagte Stoltenberg. "Aber wir stellen fest, dass es sehr ernsthafte Entwicklungen im Südchinesichen Meer gibt." China versuche dort zunehmend, die Bewegungsfreiheit für Schiffe in internationalen Gewässern zu behindern.
Der frühere Regierungschef Norwegens forderte China auf, sich an die internationalen Regeln im Schiffsverkehr zu halten. "Wir glauben an den freien Handel, an die Freiheit der Schifffahrt in internationalen Gewässern und an die Einhaltung von Gesetzen - und das gilt auch für das Südchinesische Meer."
Trotz der Spannungen sei die Region aber kein Einsatzort für das Verteidigungsbündnis: "Es gibt keinen Grund, Truppen der Allianz dort hinzuschicken", betonte Stoltenberg.
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