
Coronavirus-Pandemie USA ziehen Einreiseverbot aus Brasilien vor
Stand: 26.05.2020 07:55 Uhr
Erst am Sonntag hatte die US-Regierung ein Einreiseverbot für alle Reisenden aus Brasilien ohne US-Staatsangehörigkeit erlassen - es sollte ab Donnerstag gelten. Diese Einschränkung wurde um nun zwei Tage vorgezogen.
Die US-Regierung zieht die wegen der Corona-Pandemie getroffenen Einreisebeschränkungen für aus Brasilien kommende Nicht-US-Bürger um zwei Tage vor. Die Regelung trete nun ab dem 26. Mai 23.59 Uhr amerikanische Ostküstenzeit in Kraft und nicht erst ab dem 28. Mai, teilt das Weiße Haus mit. Zuvor hatte es geheißen, die Vorschrift solle ab Freitag gelten. Begründet wurde die Änderung nicht.
Demnach dürfen Brasilianer und Ausländer, die sich in den zwei Wochen vor einer geplanten Einreise in dem Land aufgehalten haben, nicht mehr in die USA kommen. Ausgenommen davon sind unter anderem US-Bürger, deren Familienangehörige, Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung und Diplomaten. Die Regelung ist zeitlich nicht begrenzt.
Brasilien schwer von der Pandemie betroffen
Brasilien ist mit rund 210 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas. Mit mittlerweile mehr als 360.000 Infizierten ist das südamerikanische Land hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen.
Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus wiederholt als "kleine Grippe" im Land bezeichnet und drängt auf eine schnelle Rückkehr zum normalen Wirtschaftsleben.
WHO warnt vor Wiederhochfahren der Wirtschaft
Genau davor warnte erneut die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ehe das Land kein ausreichendes Testsystem zur Kontrolle der Pandemie habe, sollte es von einem solchen Vorhaben absehen, mahnte WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan. Die starken Übertragungsraten bedeuteten, dass es irgendeine Art von Ausgangsbeschränkungen geben sollte - ungeachtet negativer Folgen für die Wirtschaft.
São Paulo will ab Juni mit Lockerungen starten
Der Gouverneur des brasilianischen Staates São Paulo, João Doria, hat einen umfangreichen Lockdown für seinen Beritt zuletzt ausgeschlossen und stattdessen angekündigt, ab dem 1. Juni mit einer Lockerung von Sperrmaßnahmen zu beginnen. São Paulo ist der wirtschaftlich stärkste Staat des Landes.
Der evangelikale Bürgermeister von Rio de Janeiro, Marcelo Crivella, verkündete zudem, dass er religiöse Einrichtungen auf die Liste "unabdingbarer Dienste" setzen wolle. Dies würde bedeuten, dass Kirchen unter Wahrung eines Abstands von zwei Metern zwischen ihren Besuchern öffnen dürften und dass, obwohl den Bürgern aktuell der Verbleib in ihren Häusern und Wohnungen nahegelegt wird und die meisten Geschäfte geschlossen sind.
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