
Neuer Vorwurf der USA China soll WHO-Chef "gekauft" haben
Stand: 22.07.2020 16:32 Uhr
Seit Monaten geht die US-Regierung die Weltgesundheitsorganisation hart an. Laut britischen Medien erhebt US-Außenminister Pompeo jetzt persönliche Vorwürfe gegen WHO-Chef Tedros.
Die Angriffe der USA auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewinnen an Schärfe. Nach Angaben der britischen Zeitungen "Times" und "Daily Telegraph" soll US-Außenminister Mike Pompeo dem WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus während eines Vortrags in London Käuflichkeit vorgeworfen haben. Eine Abmachung zwischen Tedros und der chinesischen Regierung habe Entscheidungen der WHO beeinflusst und Tedros zu seinem Posten verholfen.
"Als es hart auf hart kam, als es wirklich am wichtigsten war", seien Menschen "wegen der geschlossenen Vereinbarung" gestorben, wird Pompeo zitiert. Der US-Außenminister soll sich in seinem Vortrag vor britischen Abgeordneten explizit zu den Corona-Toten in Großbritannien geäußert haben: Das Versagen der WHO, einer "politischen" und nicht wissenschaftsbasierten Organisation, habe zu "britischen Todesfällen" geführt. Großbritannien ist mit mehr als 45.000 Toten eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas.
WHO weist Anschuldigungen zurück
Vorwürfe von US-Seite gegenüber der WHO im Umgang mit der Pandemie sind nicht neu: US-Präsident Donald Trump hatte die Organisation immer wieder als "Marionette Chinas" bezeichnet und ihr Fehler in der Gesundheitskrise vorgeworfen. Anfang Juli leitete er den WHO-Austritt seines Landes ein. Kritiker argumentieren, Trump wolle damit von seinem eigenen Krisenmanagement ablenken.
Die WHO reagierte auf die neuen Anschuldigungen deutlich. Die Organisation sei sich solcher Vereinbarungen "nicht bewusst", sagte ein Sprecher dem "Telegraph". Man lehne jegliche Angriffe und unbegründete Anschuldigungen dieser Art ab.
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