
Trump und die Corona-Krise Notstand, Handshake, Hilfspaket
Stand: 14.03.2020 05:37 Uhr
US-Präsident Trump hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den nationalen Notstand ausgerufen. Doch so ganz scheint ihm das Ausmaß der Krise noch immer nicht bewusst zu sein.
Von Katrin Brand, ARD-Studio Washington
Wenn dir der Präsident die Hand entgegenstreckt, schlägst du sie nicht aus. Auch nicht, wenn gerade ein hoch ansteckendes Virus in Umlauf ist. Und so fügten sich gestern die Chefs diverser Drogerie- und Supermarktketten wider besseren Wissens, bis sich der Unternehmer Bruce Greenstein ein Herz fasste und Trump den Ellenbogen hinhielt. Touché!
"Finde ich gut", sagte der Präsident etwas perplex. Auch wenn Trump gestern den Notstand ausrief, um Milliarden an Hilfsgeldern freizugeben: So ganz scheint die Krise also noch nicht in seinem Bewusstsein angekommen zu sein. Auch die Möglichkeit, er selbst könnte sich angesteckt haben, passt nicht in seine Welt - obwohl er nachweislich Kontakt zu infizierten Personen hatte. Immerhin: Inzwischen ist er offenbar bereit, sich testen zu lassen.
Präsident Trump ruft Notstand aus
tagesschau 17:00 Uhr, 14.03.2020, Christiane Maier, ARD New York
Hilfspaket mit Demokraten verhandelt
Sehr wahrscheinlich werde er es tun, sagte Trump auf die Frage einer hartnäckigen Reporterin. Ziemlich bald, er arbeite an einem Zeitplan.
Dass Trump gestern erstmals einen Plan vorlegte, wie seine Regierung auf die Herausforderungen des Virus reagieren will, beruhigte zunächst einmal die Finanzmärkte. Für die Bürger der USA dürfte es wichtiger gewesen sein, was Nancy Pelosi am Abend verkündete.
Jan Philipp Burgard, ARD Washington, zu Trumps Rede über Maßnahmen gegen Corona
tagesthemen 22:15 Uhr, 13.03.2020
Die Chefin der Demokraten im Abgeordnetenhaus hat sich mit Finanzminister Mnuchin auf ein Hilfspaket verständigt, das unter anderem kostenlose Virustests, zwei Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und mehr Unterstützung bei Arbeitslosigkeit vorsieht: Leistungen, die für viele Amerikaner nicht selbstverständlich sind.
Trump signalisiert Unterstützung
Auch Essensprogramme für Kinder, die durch die Schließung ihrer Schulen kein Gratis-Mittagessen mehr bekommen, sollen finanziell erweitert werden. Besonders wichtig war es Pelosi, dieses Paket tatsächlich mit den Republikanern parteiübergreifend verhandelt zu haben.
"Wir fanden es wichtig, dem amerikanischen Volk zu zeigen, dass wir bereit sind zusammenzuarbeiten, um etwas hinzukriegen für sie." Und danach sieht es derzeit aus, denn am Abend noch kündigte Präsident Trump per Twitter seine Unterstützung an.
Donald Trump und die Corona-Krise
Katrin Brand, ARD Washington
14.03.2020 07:31 Uhr
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