
Stromausfall in Venezuela Guaidó bittet Deutschland um Hilfe
Stand: 11.03.2019 09:11 Uhr
In Venezuela legt ein Stromausfall seit Tagen Teile des Landes lahm. Nun hat der selbst ernannte Übergangspräsident Guaidó Deutschland um Hilfe gebeten. Zudem will er den Notstand ausrufen.
Nach dem massiven Stromausfall in Venezuela hat der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó Deutschland um technische Hilfe und Beratung gebeten. Seit Tagen sind Teile des Landes von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Es kommt zunehmend zu Plünderungen.
"Im Einklang mit meinen Befugnissen als Übergangspräsident habe ich mich mit Energieexperten in Deutschland, Brasilien, Japan und Kolumbien in Verbindung gesetzt, um sie um technische Unterstützung zu bitten und einen Ausweg aus der Krise zu finden", sagte Guaidó.
Er bat zudem die Abgeordneten des Parlaments, heute auf einer außerordentlichen Sitzung den Nationalen Notstand zu erklären. "Wir können nicht den Blick verschließen vor der Tragödie, die unser Land erlebt."
Parlament in Venezuela will nach Stromausfall Notstand ausrufen
tagesschau 09:00 Uhr, 11.03.2019
Notstand hätte nur symbolische Bedeutung
Der Notstand soll den Weg für internationale Hilfe ebnen. Allerdings hätte die Erklärung zunächst wohl vor allem symbolische Bedeutung. Zwar sehen viele Länder die Nationalversammlung als einzige demokratisch legitimierte Institution des Landes an. Jedoch hat Staatschef Nicolás Maduro das von der Opposition kontrollierte Parlament entmachten und dessen Kompetenzen auf die regierungstreue Verfassungsgebende Versammlung übertragen lassen.
Zahlreiche Geschäfte sind wegen des Stromausfalls seit Donnerstag geschlossen, in Caracas funktionierte die Metro nicht, am internationalen Flughafen fielen zahlreiche Flüge aus. Beamte, Arbeiter und Schüler sollen weiterhin zu Hause bleiben. Offenbar kommt es in der Dunkelheit zu zahlreichen Plünderungen. Die Sicherheitskräfte nahmen massenweise Menschen fest, denen Diebstahl vorgeworfen wird.
Maduro spricht von Sabotage der USA
Nach Angaben der Opposition hatte ein Buschfeuer nahe einer Hochspannungsleitung das Stromnetz kollabieren lassen. Daraufhin schalteten sich die Turbinen im Wasserkraftwerk Guri ab. Die Regierung von Maduro hingegen machte einen von den USA geplanten Cyberangriff für den Stromausfall verantwortlich.
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