
Venezuela Proteste gegen schlechte Versorgungslage
Stand: 27.09.2020 01:29 Uhr
Nach den jüngsten Stromausfällen sind in Venezuela erneut Menschen auf die Straße gegangen. Bei den Protesten gegen die schlechte Versorgungslage kam es zu Ausschreitungen.
Im Nordwesten von Venezuela sind zahlreiche Menschen gegen die desolate Versorgungslage auf die Straße gegangen. Aufgebrachte Demonstranten steckten in der Stadt Chivacoa im Bundesstaat Yaracuy das Rathaus in Brand, wie der Fernsehsender NTN24 berichtete.
Seit Tagen protestieren die Menschen in der Region gegen den Mangel an Benzin, Gas und Wasser. Die Polizei ging Medienberichten zufolge mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.
Erneut großflächige Stromausfälle
Am Freitag waren durch einen massiven Stromausfall Einwohner in der Hauptstadt Caracas teilweise mehr als 60 Stunden von der Elektrizitätsversorgung abgeschnitten. Insgesamt betraf der Stromausfall zeitweise 14 der insgesamt 20 Bundesstaaten des Landes.
In Caracas dauerte die Unterbrechung der Stromversorgung bei Weitem am längsten, wie der Nachrichtensender "NTN24" berichtete. In anderem Regionen wie Valera, Sucre, Bolivar, Miranda und Monte Carmelo hätten die Menschen bis zu 24 Stunden ohne Strom auskommen müssen.
Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Aus Mangel an Devisen und wegen zahlreicher Sanktionen kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Selbst Benzin ist in dem Staat, der eines der Länder mit den größten Ölreserven der Welt ist, mittlerweile Mangelware. In den kommenden Tagen werden weitere Tanker mit Treibstoff aus dem verbündeten Iran erwartet.
Aus dem Archiv
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 27.09.2020 und vom 26.09.2020
- Alle Meldungen vom 27.09.2020 zeigen
- Alle Meldungen vom 26.09.2020 zeigen