
Rückschlag für Bundeswehr Noch kein Ersatz für das "Lastentier"
Stand: 29.09.2020 14:46 Uhr
Die Bundeswehr sucht für ihren alternden Transporthubschrauber CH-53G dringend Ersatz. Doch das muss noch warten. Das Verteidigungsministerium hat das Vergabeverfahren gestoppt - die Angebote seien "zu unwirtschaftlich".
Von Kai Küstner, ARD-Hauptstadtstudio
Es ist ein empfindlicher Dämpfer für die Modernisierungsbemühungen der Bundeswehr: Bereits Ende 2017 fiel die Entscheidung, dass ein neuer, schwerer Transporthubschrauber angeschafft werden muss. Und zwar ein Nachfolgemodell für den in die Jahre gekommenen Helikopter CH-53G.
Es ist der schwerste Hubschrauber, über den die Bundeswehr verfügt und den sie gerne als "Lastentier" bezeichnet.
Die CH-53 kommt auch bei der Ausbildungsmission in Nordafghanistan zum Einsatz. Doch nur noch ein Teil der Flotte ist überhaupt verfügbar. Zahlreiche Maschinen müssen am Boden bleiben - auch aus Altersschwäche.
Zu "unwirtschaftlich"
Dass die Bundeswehr das laufende Vergabe-Verfahren für die CH-53G-Nachfolge nun stoppt, hat finanzielle Gründe: Die vorliegenden Angebote seien als "unwirtschaftlich" bewertet worden, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Der Zeitplan verschiebt sich nun: Ein Vertragsabschluss im kommenden Jahr könne somit "nicht erreicht werden", erklärt das Verteidigungsministerium.
Am Ziel, den altem Transporthubschrauber zeitgerecht zu ersetzen, hält man aber fest. Man wolle einen "bruchfreien Fähigkeitserhalt" ermöglichen - so klingt das im Fachjargon.
Um den Auftrag bewarben sich Boeing mit dem CH-47 "Chinook" und Sikorsky mit dem Modell CH-53K.
Rückschlag für Bundeswehr - Transporthubschraubersuche verzögert sich
Kai Küstner, ARD Berlin
29.09.2020 14:53 Uhr
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