
Corona-Krise 170 Millionen Euro für die Busbranche
Stand: 27.05.2020 15:48 Uhr
Mit Korsos haben Busunternehmer auf die Schwierigkeiten der Branche in der Corona-Krise hingewiesen. Verkehrsminister Scheuer will diese lindern und verspricht Millionen-Hilfen. Mehrere Unternehmen planen inzwischen den Neustart.
Busreiseveranstalter aus ganz Deutschland haben in Berlin auf ihre wirtschaftliche Situation in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. In Berlin rollten drei Buskorsos durch die Stadt, wie ein Sprecher des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer sagte. Auch in anderen Städten gab es in Kundgebungen. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Inhaber von Reisebüros.
Ein Großteil der Busunternehmer fürchten nach eigenen Angaben derzeit um ihr wirtschaftliches Überleben. Laut Verbandspräsident Karl Hülsmann hängen an der Bustouristik direkt und indirekt knapp 240.000 Arbeitsplätze. Um die wirtschaftliche Notlage zu lindern, seien nach Ansicht des Verbandes finanzielle Soforthilfen nötig - und einheitliche Reiseregelungen im In- und Ausland.
Busunternehmen demonstrieren für staatliche Unterstützung während Corona-Krise
tagesschau 15:00 Uhr, 27.05.2020, Martin Polansky, ARD Berlin
Scheuer verspricht Soforthilfen
Die Forderung nach Soforthilfen findet im Bundesverkehrsministerium Gehör. Minister Andreas Scheuer will der Branche mit Soforthilfen von 170 Millionen Euro unter die Arme greifen. Der CSU-Politiker erklärte, er sei hierzu mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) in "sehr guten Gesprächen".
Scheuer zufolge sollen die Hilfen "Teil unseres Konjunkturprogrammes sein, das wir nächste Woche in der Koalition besprechen". Das Geld soll den Busunternehmen ermöglichen, ihre Fixkosten zu decken.
Unternehmen planen Neustart
Indes soll der Betrieb bei vielen Unternehmen wieder anlaufen. Nach zwei Monaten Pause will Flixbus ab Donnerstag wieder fahren. Knapp 50 Halte sollen angesteuert werden, wie der deutsche Marktführer ankündigte. Vor der Krise waren es zehn Mal so viele.
Das Hygienekonzept des Unternehmens sieht vor, dass Busse nach jeder Fahrt desinfiziert werden. Es gelte der Sicherheitsabstand von 1,50 Metern beim Ein- und Aussteigen. Fahrkarten würden berührungslos kontrolliert, Desinfektionsmittel stehe bereit. Sitzplätze sollen aber nicht gesperrt werden. "Das sei wirtschaftlich nicht darstellbar", erklärte Flixbus-Geschäftsführer André Schwämmlein.
Der Konkurrent Blablabus will ab dem 24. Juni den Betrieb wieder aufnehmen. Dabei soll zunächst höchstens jeder zweite Sitzplatz besetzt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Auch hier gelte Mund-und-Nasenschutz-Pflicht.
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