
Rückholaktion wegen Coronavirus Tausende deutsche Touristen sitzen noch fest
Stand: 20.03.2020 16:20 Uhr
Es ist die größte Luftbrücke seit dem 2. Weltkrieg: In einer einmaligen Aktion versuchen Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, deutsche Touristen nach Hause zu holen. Erfolgreich, aber noch nicht vollumfänglich.
Reiseveranstalter und die Lufthansa haben mit Hilfe der Bundesregierung seit Montag 96.000 wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandete Deutsche zurückgeholt. Dafür seien etwa 100 Sonderflüge organisiert worden, sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amts, Maria Adebahr, in Berlin. Weiterhin sitzen weltweit aber Zehntausende Touristen fest.
Rückholaktion von 100.000 deutschen Touristen
tagesschau 20:00 Uhr, 20.03.2020, Daniel Hechler, ARD Kairo
Viele sitzen noch fest
Laut Adebahr haben sich seit Dienstag 144.000 Deutsche beim Auswärtigen Amt gemeldet, die nach Deutschland zurückkehren wollen. Insgesamt befinden sich mehrere hunderttausend Deutsche im Ausland, sehr viele davon haben dort allerdings auch ihren Wohnsitz.
Zahlreiche Länder machen Grenzen dicht
Zahlreiche Länder haben inzwischen wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Grenzen dicht gemacht und Flugverbindungen gekappt. Da Deutschland inzwischen zu den Hauptrisikoländern gehört, sind Bundesbürger besonders stark von den Einschränkungen betroffen.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte deswegen am Dienstag angekündigt, Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Dazu gehören Ägypten, Marokko, Tunesien, Argentinien, Costa Rica, die Dominikanische Republik, Peru und die Philippinen. Dafür sollen für 50 Millionen Euro bis zu 40 Maschinen gechartert werden. Am Mittwoch und Donnerstag führten diese Maschinen 14 Sonderflüge durch, auch heute sind zahlreiche Flüge geplant.
Beispiel Philippinen
So warteten in Manila rund 300 deutsche Touristen auf ihren Abflug nach Frankfurt. Der dafür von der deutschen Botschaft eigens bei der Lufthansa gecharterte Jumbo ist auf Fotos auf dem Rollfeld zu sehen.
Zusätzlich bringen die Reiseveranstalter und die Lufthansa bereits seit dem Wochenende auf eigene Faust Urlauber mit Sonderflügen zurück.
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