
Orkantief im Anflug Vorbereiten auf "Sabine"
Stand: 08.02.2020 15:56 Uhr
In wenigen Stunden erreicht Orkantief "Sabine" Deutschland. Besonders betroffen werden der Norden und der Westen des Landes sein. Die Bahn rät von Reisen ab, Flüge könnten ausfallen - und ebenso die Schule.
Deutschland rüstet sich für "Sabine": Im Laufe des Sonntags erreicht das Orkantief das Land. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor allem im Norden und Westen vor Böen mit Windstärke zwölf.
"Sabine" sei ein Wintersturm, wie er im Schnitt alle zwei Jahre vorkomme, heißt es beim DWD. Die Bevölkerung müsse gewarnt, aber nicht alarmiert sein: Von einem "Horror- oder Monsterorkan" könne keine Rede sein. So stark wie "Kyrill" im Jahr 2007 oder "Lothar" 1999 werde "Sabine" nicht werden.
Orkantief "Sabine" rückt näher: Deutsche Bahn und Lufthansa rechnen mit Beeinträchtigungen
tagesthemen 23:25 Uhr, 08.02.2020, Griet von Petersdorff, RBB
In der Mitte des Landes werde der Höhepunkt des Sturms in der Nacht zu Montag erreicht, im Süden am Montag in den frühen Morgenstunden. Hier trifft es laut DWD den Berufsverkehr. Begleitet wird das Tief vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern. Der DWD warnt außerdem vor herabstürzenden Ästen und herumwirbelnden Gegenständen.
Lufthansa rechnet mit Flugausfällen, Bahn rät von Zugreisen ab
Der Luftverkehr über ganz Europa könnte wegen des Orkantiefs beeinträchtigt werden. Die Lufthansa rechnet nach eigenen Angaben mit Flugausfällen - und zwar schon ab sofort. Bis Dienstag könnten sich Flüge verspäten oder ganz ausfallen.
Auch die Bahn rechnet mit erheblichen Behinderungen. "Wir empfehlen unseren Reisenden von Sonntag, 09.02.2020, bis Dienstag, 11.02.2020, ihre geplante Reise auf einen anderen Tag zu verschieben", teilte die Bahn mit. Gefährdet sei vor allem der Bahnverkehr im Norden und Westen.
Alle Fernverkehrstickets für Sonntag, Montag und Dienstag könnten bereits am Samstag sowie bis zum 18. Februar benutzt werden. Auch eine kostenlose Stornierung sei möglich. Dies gilt der Bahn zufolge auch für Fahrkarten mit Zugbindung.
Wer eine Sitzplatzreservierung gebucht hat, könne diese kostenfrei umtauschen. Die Bahn riet Reisenden außerdem, vor Fahrtantritt ihre Zugverbindung noch einmal im Internet, der Bahn-App oder über die Telefonhotline zu prüfen.
Schulfrei in NRW
Dennoch ergreifen Behörden und Unternehmen bereits Vorsichtsmaßnahmen. Das Kultusministerium in Nordrhein-Westfalen etwa ermöglicht den Schulen des Landes, am Montag geschlossen zu bleiben.
In einem Schreiben im Online-Bildungsportal des Ministeriums werden Schulleiter dazu aufgerufen, Vorsorge für ihre Schule zu treffen. Dabei sei unter anderem zu beachten, dass Eltern selbst entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar und sicher ist. Wenn ein Kind zu Hause bleibt, muss die Schule darüber umgehend informiert werden.
Außerdem können Schulleiter nach Rücksprache mit dem Schulträger entscheiden, ob der Unterricht stattfindet oder frühzeitig beendet wird, damit keine Gefahr für Schüler entsteht. Wenn die Schule ausfällt, gilt dies allerdings nur für Schüler, nicht für die Lehrkräfte. Diese müssen in der Schule anwesend sein.
Sturm auch in anderen Ländern
Auch andere europäische Länder rüsten sich für das Orkantief. Der niederländische Wetterdienst forderte Autofahrer auf, nicht mit Anhängern und Wohnwagen zu fahren. Der niederländiche Fußballverband KNVB sagte für Sonntag alle Spiele der Profiligen ab. Die Fluggesellschaft KLM annullierte vorsorglich Dutzende innereuropäische Flüge ab und zum Amsterdamer Flughafen Schiphol.
In Irland und Großbritannien wird für Sonntag mit heftigem Wind und viel Regen gerechnet. Grund ist dort der Sturm "Ciara", der sich über den Atlantik in Richtung Europa bewegt und am Morgen den Nordwesten Irlands erreichen soll. Der irische Wetterdienst warnt vor extremen Winden und Überflutungen in Küstennähe. Dem britischen Wetterdienst (Met Office) zufolge kann es am Sonntag zu Behinderungen im Straßen-, Schienen-, Fähr- und Luftverkehr kommen.
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