
Müllproblem Dann eben die dünne Plastiktüte
Stand: 04.06.2019 11:05 Uhr
Die Deutschen verbrauchen zwar weniger Plastiktüten, dafür ist der Griff zur dünnen Tüte in den Supermärkten immer noch weit verbreitet. 2018 verbrauchten die Kunden pro Kopf durchschnittlich 37 dieser Beutel.
Der Griff zur dünnen Plastiktüte ist in den Obst- und Gemüseabteilungen deutscher Supermärkte nach wie vor weit verbreitet. Laut Bundesumweltministerium nutzten die Verbraucher 2018 im Schnitt pro Kopf 37 dieser Beutel, nur zwei weniger als 2017 mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 39 Tüten.
Im vergangenen Jahr seien in Deutschland etwas mehr als drei Milliarden der kleinen Beutel verbraucht worden. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung".
Die Deutschen hätten außerdem noch mehr dünne Plastiktüten als in den Jahren 2016 und 2015 verwendet, als der Pro-Kopf-Verbrauch bei 36 Stück gelegen habe. Dagegen ist der Verbrauch der gängigen Plastiktüte drastisch zurückgegangen. Dieser habe sich seit 2016 fast halbiert - von 45 auf 24 Stück im Jahr 2018.
Dünne Plastiktüten sind kostenlos
Der Grund: Viele Händler geben Kunststofftragetaschen nicht mehr kostenlos aus, während im Supermarkt in den Obst- und Gemüseabteilungen die dünnen Beutel in der Regel kostenlos erhältlich sind. Die kleinen Beutel sind auch von einer Europäischen Richtlinie ausgenommen, die den Plastiktütenverbrauch auf dem Kontinent senken soll.
Judith Skudelny, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, kritisierte angesichts der Zahlen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), die mit ihrer "Symbol-Politik zur Reduzierung des Plastikmülls" zu scheitern drohe: "Ihre Maßnahmen bleiben Stückwerk und sind inkonsequent", sagte Skudelny der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Bundesumweltministerium: Weiter hoher Verbrauch dünnwandiger Plastiktüten
Frank Aischmann, ARD Berlin
04.06.2019 12:28 Uhr
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