
Unwetter in Deutschland Zahlreiche Einsätze wegen Tief "Axel"
Stand: 21.05.2019 08:37 Uhr
Heftige Regenfälle mit teils bis zu 50 Litern Wasser binnen sechs Stunden: Tief "Axel" hat in der Nacht in mehreren Bundesländern für zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte gesorgt. Ein Mensch kam ums Leben.
Tief "Axel" hat in mehreren Bundesländern für heftige Regenfälle gesorgt. In Hessen und Nordrhein-Westfalen seien in sechs Stunden teilweise bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Im Alpenvorland hätten außerdem mehrere Stationen vier bis neun Liter Regen pro Stunde gemeldet.
Viel Regen registrierte der DWD auch weiter nördlich. Aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen verabschiede sich der Dauerregen aber so langsam.
Tief "Axel" hinterlässt schwere Schäden
tagesschau 09:00 Uhr, 21.05.2019
Krankenhausdecke eingestürzt
Gewitter und heftige Regenfälle hatten schon am Montag vielerorts in Deutschland schwere Schäden angerichtet und Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft versetzt.
In Helmstedt in Niedersachsen mussten in einem Krankenhaus die Intensivstation und der Kreißssaal wegen eines Wasserschadens evakuiert werden. Einem Zeitungsbericht zufolge stürzte die Decke ein, nachdem sich auf dem Dach wegen eines verstopften Fallrohrs Regenwasser gestaut hatte.
In Baden-Württemberg löste die Stadt Wangen im Allgäu Hochwasseralarm aus. Der Fluss Obere Argen, der durch die Stadt fließt, habe den Auslösepegel für den Alarm von 2,30 Metern um 1.30 Uhr überschritten, sagte ein Sprecher der Stadt.
Ein Toter nach Unfall auf regennasser Fahrbahn in Bayern
Im bayerischen Aurach kam ein Autofahrer auf der regennassen Autobahn 6 ins Schleudern und von der Fahrbahn ab. Er wurde in einem angrenzenden Wald zwischen zwei Bäumen eingeklemmt. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.
Mehrere Pegelstände in Bayern erreichten die Meldestufe 3 von 4.
Vollgelaufene Keller im Saarland und Rheinland-Pfalz
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz führte "Axel" zu sturmartigen Böen und einigen vollgelaufenen Kellern. Auch in Hessen standen Keller unter Wasser. Außerdem mussten einige Straßen zwischenzeitlich gesperrt werden.
Die Autobahn 4 zwischen Herleshausen in Hessen und dem thüringischen Gerstungen musste in einer Richtung wegen einer überfluteter Fahrbahn gesperrt werden. Auch in Thüringen liefen mehrere Keller voll, außerdem mehrere Turnhallen und ein Jugendclub.
Blitzeinschläge in Norddeutschland
Weiter nördlich in Deutschland beschäftigten vor allem Blitzschläge die Einsatzkräfte. In Mecklenburg-Vorpommern steckten Blitze auf der Ostseeinsel Rügen und in der Gemeinde Gnevkow jeweils ein Reetdach in Brand. Beide Häuser waren nach dem Feuer unbewohnbar.
In Berlin sorgte ein kurzes, aber heftiges Gewitter für einen Ausnahmezustand bei der Feuerwehr, die wetterbedingt rund 180 Mal ausrücken musste.
Der DWD rechnet auch für heute mit Dauerregen und Unwettern. Der Regen verziehe sich aber langsam nach Süddeutschland, sagte Speicher. Nur in Bayern und Baden-Württemberg sei noch bis Mittwochmorgen mit starkem bis heftigem Regen zu rechnen.
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