
Volkmarsen Fahrer war nicht alkoholisiert
Stand: 25.02.2020 12:11 Uhr
Ein 29-Jähriger rast im nordhessischen Volkmarsen mit seinem Auto in einen Rosenmontagsumzug. 52 Menschen werden verletzt, davon viele Kinder. Motiv? Unklar. Sicher ist: Er war nicht alkoholisiert.
Der Mann, der am Rosenmontag mit einem Auto in der nordhessischen Stadt Volkmarsen in einen Karnevalsumzug gefahren ist, war nicht alkoholisiert. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden habe, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Bislang sei er nicht vernehmungsfähig.
Thomas Haß, HR, mit Informationen zum Vorfall in Volkmarsen
tagesschau 12:00 Uhr, 25.02.2020
Bei dem Vorfall wurden 52 Menschen verletzt, darunter 18 Kinder. Auch der Fahrer zog sich den Angaben zufolge Verletzungen zu. Der 29-jährige deutsche Staatsbürger, der aus Volkmarsen kommt, wurde festgenommen. Das Motiv ist noch unklar. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Zweite Festnahme am Montag
Ein sogenanntes Gaffervideo hatte am Montag auch zu einer zweiten Festnahme geführt. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte, gegen den Festgenommenen werde wegen "Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Filmaufnahmen" ermittelt. Ob es darüber hinaus einen Zusammenhang zu dem Vorfall gegeben habe, müsse noch ermittelt werden.
35 Menschen befinden sich in stationärer Behandlung. 17 wurden ambulant behandelt, teilte die Polizei Kassel mit. Wie stark die 18 Kinder verletzt sind und ob unter den Opfern auch Schwerverletzte sind, konnte eine Polizeisprecherin nicht sagen. Hessens Innenminister Peter Beuth hatte zunächst von etwa 30 Verletzten gesprochen, rund ein Drittel davon Kinder.
"Teilen Sie keine Falschnachrichten!"
Noch am späten Montagabend hatte die Polizei vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des Täters gewarnt. "Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter", twitterte die Polizei Nordhessen. "Teilen Sie keine Falschnachrichten!"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich "tief erschüttert". "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich wünsche den Verletzten von Herzen eine vollständige Genesung", schrieb er auf Facebook. Steinmeier dankte zudem den Helfern: "Mein Dank gilt den Einsatzkräften vor Ort."
Auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und das Bistum Fulda reagierten entsetzt auf die Gewalttat. "Ich bin zutiefst erschüttert über die Tat in Volkmarsen, die friedlich feiernde Menschen getroffen hat", sagte Bischöfin Beate Hofmann in Kassel.
Bischof Michael Gerber zeigte sich ebenfalls tief betroffen: "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Verletzten und ihren Familien, die Schaden an Leib und Seele erlitten haben." Für den Abend sei ein ökumenischer Gottesdienst in der katholischen Kirche in Volkmarsen geplant.
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