
Cyberattacke auf Funke Mediengruppe Lösegeldforderung von Hackern?
Stand: 27.12.2020 16:08 Uhr
Die Cyberattacke auf die Funke Mediengruppe in Essen beschäftigt weiter viele Cybercrime-Ermittler.
Seit Dienstag ist die Funke Mediengruppe von einem massiven Hacker-Angriff betroffen. Die Produktion der Zeitungen war zunächst komplett lahmgelegt, da die IT-Systeme runtergefahren werden mussten.
Am Montag sollen die Tageszeitungen aber wieder mit deutlich größerem Umfang erscheinen können, teilte die Funke Mediengruppe am Sonntag mit.
Am Tag nach dem Angriff erschien wegen der Ausfälle nur eine Notausgabe der Tageszeitungen, zu der unter anderem die WAZ gehört. Auch die Feiertagsausgaben erschienen in abgespeckter Form.
"Digitale Waschstraße" eingerichtet
Seit dem Cyberangriff seien mehrere Räume in der Konzernzentrale zu einer "digitalen Waschstraße" umfunktioniert worden: "Sie funktioniert wie eine Schleuse, oder ein Quarantänenetzwerk, das jedes verseuchte Gerät durchlaufen muss. Parallel dazu bauen wir an einem sicheren, neuen IT-Umfeld, um unsere journalistische und geschäftliche Arbeit neu hochzufahren", heißt es in einer Mittelung der Mediengruppe.
Lösegeldförderung?
Nach WDR-Informationen soll es eine Lösegeldforderung in Form der Digitalwährung Bitcoin geben. Die Funke Mediengruppe will das aber nicht kommentieren.
Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime will dazu auch aus "ermittlungstaktischen Gründen" keine Einzelheiten beantworten. Klar ist, dass auch Experten des LKA involviert sind. Es gehe nun erstmal um einen Überblick über alle betroffenen Systeme, Standorte und die Lücke, die für den Angriff genutzt wurde.
Eine Frage ist auch, ob es Parallelen zum Hackerangriff auf die Uniklinik Düsseldorf gibt. Nach Angaben der Funke Mediengruppe hatten die Hacker Daten auf den IT-Systemen des Medienhauses verschlüsselt.
Alle Systeme liegen still
Sämtliche Systeme wurden deshalb sofort heruntergefahren. Von den Angriffen seien bundesweit alle großen Standorte der Funke Mediengruppe betroffen - zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Zu den Zeitungen des Medienhauses gehören unter anderem die WAZ, die NRZ und die Westfalenpost.
Nur online erreichbar
Die Internetseiten der Mediengruppe sind aber weiter zu erreichen. Dort wird auch über den Angriff berichtet. Die Verlagsgruppe hat die Online-Ausgaben der Zeitungen weiter freigegeben, um die Leser zu informieren.
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Quelle: wdr.de