
Corona-Krise Zahl der Arbeitslosen steigt um 169.000
Stand: 03.06.2020 10:22 Uhr
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt macht sich die Corona-Krise weiterhin bemerkbar: Laut aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 169.000 gestiegen. Die Kurzarbeit ist so hoch wie nie zuvor.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai im Vergleich zum April noch einmal um 169.000 gestiegen. In der Summe sind 2,813 Millionen Menschen ohne Arbeit, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,3 Punkte auf 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2019 ging die Arbeitslosigkeit sogar um 577.000 Personen nach oben.
"Der Arbeitsmarkt ist wegen der Corona-Pandemie weiterhin stark unter Druck", erklärte BA-Chef Detlef Scheele. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung seien auch im Mai gestiegen, allerdings nicht mehr so stark wie im April. In dem Monat war die Zahl der Arbeitslosen um mehr als 300.000 angewachsen. Normalerweise erlebt der Arbeitsmarkt sowohl im April als auch im Mai einen Frühjahrsaufschwung, die Zahl der Arbeitslosen geht um diese Jahreszeit saisonbedingt üblicherweise nach unten.
Die Arbeitsmarktzahlen für den Mai
tagesschau 12:00 Uhr, 03.06.2020, Gisela Staiger, BR
So viel Kurzarbeit wie noch nie
Im Mai wurde von den Unternehmen für weitere 1,06 Millionen Menschen Kurzarbeit angezeigt. Diese kommen zu den bereits zuvor gemeldeten 10,66 Millionen Menschen hinzu. Die Zahl der tatsächlichen Kurzarbeiter liegt erfahrungsgemäß deutlich darunter, weil Unternehmen die Anzeigen zum Teil vorsorglich vornehmen.
Die Kurzarbeit überschritt das Niveau der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 bereits im März deutlich, wie die BA weiter mitteilte. In diesem Monat begann der Corona-bedingte Lockdown - 2,02 Millionen Menschen nahmen im März Kurzarbeit in Anspruch. Dies ist der höchste jemals gemessene Wert. Der bisherige Rekord stammt aus dem Mai 2009, als 1,44 Millionen Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen hatten.
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