
Risiken fürs Geschäft Schlechte Stimmung bei deutschen Exporteuren
Stand: 27.10.2020 10:10 Uhr
Steigende Infektionszahlen und die Aussicht auf neue Lockdowns in vielen europäischen Städten dürften die Geschäfte vieler Exportunternehmen in Deutschland belasten. Das Ifo-Institut verzeichnet in seiner aktuellen Umfrage einen Stimmungsknick.
Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie fielen im Oktober um 3,7 auf 6,6 Punkte, wie das Münchner Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 2.300 Unternehmen mitteilte. "Die weltweit steigenden Infektionszahlen bereiten der Exportwirtschaft zunehmend Sorgen", fasste Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis zusammen.
Wichtige Handelspartner betroffen
Besonders der massive Anstieg der Infektionszahlen bei wichtigen Handelspartnern wie Frankreich, Italien und Spanien schürt die Angst vor einer nachlassenden Nachfrage. Mit rückläufigen Exporten rechnet etwa auch die Nahrungs- und Getränkeindustrie. Aber nicht nur sie: "Auch die Hersteller von Textilien und Bekleidung sind gegenwärtig nicht glücklich mit der Entwicklung auf ihren Auslandsmärkten", sagte Fuest.
Dagegen machten die Exporterwartungen bei den Herstellern von elektronischen und optischen Geräten einen deutlichen Sprung nach oben. "Auch die chemische Industrie geht von steigenden Auslandsumsätzen aus", so der Ifo-Chef. Hier stieg der Indikator auf den höchsten Stand seit Dezember 2018.
Lieferketten könnten unterbrochen werden
In den ersten acht Monaten dieses Jahres sind die deutschen Warenexporte um 12,7 Prozent auf 770,3 Milliarden Euro eingebrochen. Zuletzt hatten sich die Ausfuhren erholt, doch könnten neue Lockdowns wichtiger Lieferketten unterbrechen, Investitionen verzögern und die Nachfrage dämpfen.
AB