
Nachfrageeinbruch Deutsche Industrie drosselt Produktion
Stand: 07.02.2020 10:50 Uhr
Die Industriebetriebe in Deutschland haben ihre Produktion Ende vergangenen Jahres stark zurückgefahren. Das Minus beläuft sich auf 3,5 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise Anfang 2009.
Das produzierende Gewerbe in Deutschland hat weniger zu tun: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag die Produktion im Dezember 3,5 Prozent unter dem Vormonatsniveau.
Besonders stark waren die Rückgänge laut des Wirtschaftsministeriums im Maschinenbau und der Autoindustrie. Auch am Bau brach die Aktivität ein, lediglich der Energiesektor stützte die Gesamtentwicklung etwas.
Das verzeichnete Minus ist der stärkste Rückgang seit Anfang 2009, als die Produktion infolge der Finanzkrise weggebrochen war. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Herstellung ebenfalls massiv um 6,8 Prozent. Analysten hatten aktuell im Schnitt einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.
Aussichten bleiben schwierig
Der deutsche Industrieverband BDI rechnet auch 2020 mit viel Gegenwind. BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte, der Verband erwarte ein schwaches Wachstum der Weltwirtschaft von erneut nur drei Prozent: "Eine deutliche Erholung bleibt aus." Der Verband verwies auf anhaltende Unsicherheiten wie die künftigen Handelsbeziehungen Großbritanniens zur EU. Hinzu komme nun das Coronavirus.
"Wir rechnen mit Auswirkungen auf das Wachstum in China", sagte Lang, ohne genauere Schätzungen zu nennen. Die hiesige Wirtschaft werde weiterhin auch vom Außenhandel gebremst. Deutschland wird sich nur dank einer steigenden Binnennachfrage durch Bautätigkeit und privaten Verbrauch über Null-Wachstum halten. Der BDI empfiehlt deswegen niedrigere Unternehmenssteuern, höhere Investitionen und schnellere Genehmigungsverfahren für Großprojekte.
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