
thyssenkrupp Im Stahlgeschäft fallen 3000 Stellen weg
Stand: 25.03.2020 08:14 Uhr
Der angeschlagene thyssenkrupp-Konzern nimmt weitere Sparmaßnahmen vor: Das Management kündigte an, 3000 Stellen im Stahlgeschäft streichen zu wollen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen möglichst nicht ausgesprochen werden.
thyssenkrupp will sein Stahlgeschäft mit dem Abbau von 3000 Stellen sanieren. Dabei sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, teilte der Industrie- und Stahlkonzern mit Sitz in Essen mit.
Vom Stellenabbau sind 2000 Mitarbeiter in der Produktion und 1000 in der Verwaltung betroffen. Der Wegfall der Stellen soll im Zeitraum von mehreren Jahren erfolgen. Im Stahlbereich des Industriekonzerns arbeiteten Ende vergangenen Jahres rund 28.000 Mitarbeiter.
Sofortpaket zur Corona-Krise
Der Konzern einigte sich mit der IG Metall zudem auf einen bis Ende März 2026 laufenden Tarifvertrag und ein Sofortpaket zur Corona-Krise. Dieses sieht unter anderem die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 Prozent vor, falls dies notwendig ist. Zudem soll eine tariflich vereinbarte Sonderzahlung in freie Tage umgewandelt werden. "Wir haben Probleme zu lange aufgeschoben und harte Entscheidungen gescheut", sagte thyssenkrupp-Vorstand Klaus Keysberg. Der Stellenabbau gebe dem Konzern Spielraum, damit der Stahl langfristig wettbewerbsfähig bleibe. Das Ergebnis des Segments solle sich demnach signifikant und nachhaltig verbessern.
Im Februar dieses Jahres hatte der Konzern bereits seine Aufzugssparte für 17,2 Milliarden Euro verkauft. Mit dem Geld wollte das Unternehmen unter anderem Schulden abbauen und den Konzernumbau finanzieren. thyssenkrupp machte im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 304 Millionen Euro, rund fünfmal so viel wie im Vorjahr.
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* Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich stand hier 1,7 Milliarden statt 17,2 Milliarden. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Thyssenkrupp streicht 3.000 Stellen im Stahlgeschäft
Jörg Marksteiner, WDR
25.03.2020 16:13 Uhr
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