
Mehr Züge, höhere Preise Die Bahn kommt - künftig öfter
Stand: 13.12.2020 02:34 Uhr
Trotz Corona baut die Bahn ihr Angebot aus. Im neuen Fahrplan gibt es deutlich mehr Verbindungen. So fährt zwischen Berlin und Hamburg alle halbe Stunde ein Zug. Bis zu einem flächendeckenden "Deutschlandtakt" wird es aber noch Jahre dauern.
Reisen mit der Bahn soll künftig einfacher und schneller werden. So sieht es das neue Fahrplanmodell vor. Die Bahn verspricht mehr Verbindungen und 13.000 zusätzliche Sitzplätze pro Tag.
Deutsche Bahn stellt auf Winterfahrplan mit mehr Fernverbindungen um
tagesschau 20:00 Uhr, 13.12.2020, Robert Holm, RBB
Berlin-Hamburg jetzt halbstündlich
Vor allem Bahnkunden, die die Strecke zwischen Hamburg und Berlin nutzen, können sich freuen. Die Züge verkehren zwischen den beiden Städten künftig im Halbstundentakt. 60 statt bisher 45 Züge werden täglich vom frühen Morgen bis in den späten Abend unterwegs sein. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) spricht vom "Startschuss für den Deutschlandtakt".
Start frei für den "Deutschlandtakt"
Bis im Halbstundenrhythmus auch andere große deutsche Städte miteinander verbunden werden, wird es noch Jahre dauern. Züge zwischen Stuttgart und München, Stuttgart und Frankfurt, Frankfurt und Köln sowie Frankfurt und Hamburg werden erst von Ende 2025 an alle halbe Stunde fahren, wenn die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm und der neue Stuttgarter Hauptbahnhof in Betrieb genommen sind. Mit dem "D-Takt" will die Bahn die Fahrgastzahlen bis 2030 verdoppeln.
Vorbild ist die Schweiz, wo seit Jahrzehnten ein Taktfahrplan gilt. Ein solcher Plan setzt aber pünktliche Züge voraus. Da hinkt Deutschland der Schweiz noch hinterher. Im November kamen nur rund 80 Prozent der Fernzüge in Deutschland rechtzeitig an, während in der Schweiz die Pünktlichkeit bei 96 Prozent lag.
Direktverbindung zwischen Berlin und Bonn
Neben den häufigeren Verbindungen Berlin und Hamburg wird im neuen Fahrplan von Sonntag an auch eine neue Direktverbindung zwischen Berlin und der früheren Bundeshauptstadt Bonn angeboten. Damit sollen Regierungsbeamte motiviert werden, vom Flugzeug in die Bahn umzusteigen. Zudem soll es eine zusätzliche Fahrt zwischen Hamburg und München geben. Ebenso sollen mehr Züge zwischen München und Zürich verkehren.
Zwischen Köln, Hannover und Berlin fährt jetzt auch der siebenteilige ICE 4, der ein Sechstel mehr Sitzplätze hat als der dort bisher verkehrende ICE 2. Zudem können im ICE 4 sogar Fahrräder mitgenommen werden.
Fernticketpreise steigen um ein Prozent
Die Ausweitung des Bahnangebots hat ihren Preis: Durchschnittlich werden die Fahrpreise im Fernverkehr um ein Prozent teurer, im Nahverkehr um anderthalb Prozent. Super-Sparpreise und Sparpreise bleiben aber unverändert, ebenso die Preise für die Bahncards 25 und 50.
Insgesamt bleibt aber das Bahnfahren billiger als noch 2019. Mit der Mehrwertsteuersenkung waren zu Jahresbeginn die Preise durchschnittlich um zehn Prozent gefallen.
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